Feldkirch - Jener 18-Jährige, der sich am Montag wegen versuchten Mordes vor Gericht verantworten musste, wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt.“Wollte ins Fernsehen kommen”
Zu Beginn des Prozesses lieferte der Angeklagte eine neue Version seiner damaligen Absichten. Er habe den Taxilenker nicht töten, sondern nur verletzen wollen. Er wollte sehen, wie man sich fühlt, wenn man jemand verletzt. Außerdem habe er “ins Fernsehen kommen wollen”. Verteidiger Nicolas Stieger räumte in seinem Eröffnungsplädoyer ein, dass dies nicht sonderlich überlegt sein mag. Sein Mandant sei aber weder Räuber noch ein Mörder.
Primar Haller attestierte dem Angeklagten prinzipiell Zurechnungsfähigkeit, allerdings spricht Haller von Entwicklungsverzögerungen und mangelhaften Kontrollmechanismen. Der Bursche hat außerdem noch ein Drogenproblem.
Zur Zukunftsprognose äußert sich Primar Haller negativ. Er hält es für möglich, dass Taten wie diese wieder vorkommen könnten.
“Nur ein amer Tropf und sonst gar nichts”
Im Schlussplädoyer betonte Staatsanwalt Karl Wild, dass es nur der Gegenwehr des Opfers zuzuschreiben ist, dass es bei dem Überfall nicht getötet wurde.
Verteidiger Nicolas Stieger hingegen ist überzeugt:
“Mörder sehen anders aus”. Sein Mandant wurde im vergangenen Jahr nachweislich mehrfach vergewaltigt, ist suizidgefährdet und ein “armer Tropf”, seit er auf der Welt ist, so Stieger. Er ist überzeugt, dass der Bursch therapiert gehört. Ob schuldig oder unschuldig, müssen nun die Laienrichter entscheiden.
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