Nackte TatsachenNacktscanner ist nicht gleich Nacktscanner. Sie arbeiten mit Röntgenlicht oder T-Wellen
Der US-Physiker Arthur Holly Compton entdeckte im Jahre 1922 einen Effekt, der heute eine große Rolle bei Sicherheitskontrollen an amerikanischen Flughäfen spielt - den nach ihm benannten Compton-Effekt. Er besagt, dass Röntgenlicht, das von einem Objekt zurückgeworfen ("gestreut") wird, abhängig vom jeweiligen Material und vom Streuwinkel seine Wellenlänge verändert. Sie wird um einen bestimmten Betrag vergrößert. Dieser Effekt wird von sogenannten Röntgenrückstreu-Ganzkörperscannern genutzt. Die von einer zu untersuchenden Person zurückgeworfene Strahlung enthält Informationen über unter der Kleidung versteckte Gegenstände - zum Beispiel Waffen oder Drogen. Im Ergebnis könnte man diese seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzten Systeme als Nacktscanner bezeichnen. Bei dem kürzlich am Hamburger Flughafen erfolglos durchgeführten Test eines Nacktscanners kam indes eine andere Technologie zum Einsatz, die ohne Röntgenstrahlung auskommt. Hier wurde den Flugreisenden mithilfe von Terahertzwellen ("T-Wellen) unter die Garderobe geschaut. Terahertzwellen liegen im elektromagnetischen Spektrum zwischen dem Infrarotlicht und der Handystrahlung. Sie sind im Gegensatz zum Röntgenlicht nicht ionisierend. Auch wenn die Strahlenbelastung einer Untersuchung mit dem "Compton-Scanner" nur bei 0,15 Mikrosievert liegt, so macht allein die Tatsache, dass es sich hier um Röntgenstrahlung handelt, die Technik für viele unakzeptabel. Die weitere Diskussion über das Für und Wider von Nacktscannern bleibt spannend. Gelingt es, die Terahertztechnik doch noch zur Anwendungsreife zu entwickeln, oder wird man auch hierzulande die Compton-Röntgentechnik akzeptieren?
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