Mo 24. Mai 2010, 21:27
Zusammenfassung der Fakten des TETRA- Mobilfunknetzes der
Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS)
Tetra ist das 9. (!) Mobilfunknetz.
Tetra wurde bei der Grenzwerterstellung für die elektromagnetische
Belastung bei Menschen nicht berücksichtigt.
Die Grenzwerte in Deutschland sind mit die höchsten in Europa.
Dauerstrahlung der Sender: ununterbrochen 24 Std. am Tag.
Teurer Unterhalt durch hohen Stromverbrauch, da Dauerstrahlung.
Geschätzte 37 Millionen Euro pro Jahr alleine für Bayern. Zum
Vergleich die bisherigen Analogfunknetze kosten 8 Millionen pro Jahr
für die ganze Bundesrepublik.
Tetra ist ein veraltetes System – Entwicklung Ende der 80er Jahre für
eine rein zivile Nutzung. Ziel war es regional arbeiten Unternehmen wie
z.B. Handwerker, Fuhrunternehmen etc. mit Bündelfunk zu versorgen.
Mangelnde Leistungsfähigkeit dieser Technologie: geringe
Datenübertragungsrate (9,6 kbit/s: entspricht Faxstandard Anfang der
90er Jahre); hohe Störanfälligkeit; keine Alarmierungsmöglichkeit
per Piepser möglich (Paging), dafür wird ein eigenes System benötigt.
Die Anzahl an neuen Sendeanlagen, ist um ein vielfaches höher als
die Sendestandorte beim bisherigen Analogfunk. In der
Ursprungsplanung waren 2.214 neue Basisstationen mit dem
dazugehörigen Budget von 1 Mrd. Euro genehmigt worden. Schnell
wurde klar, dass dies eine „schön gerechnete Zahl“ war. In der
Zwischenzeit wird mit 10.207 nötigen Basisstationen gerechnet. Die
Kosten dafür werden die 10 Mrd. Grenze durchbrechen. Daraufhin hat
sich der Bundesrechnungshof und der Bund der Steuerzahler
eingeschalten, weil er, so wörtlich, „ein Fiasko für die Steuerzahler
befürchtet“.
Bundesweit sind 672 Anlagen bereits installiert und davon 221 in
Betrieb (Stand Mai 2010)
Teure Investitionen auch für die Institutionen, die sich die nötigen
Endgeräte neu anschaffen müssen. Allein für Bayern benötigen die
Polizei, die Feuerwehren, das DRK, der Zoll, das THW etc. ca. 100.000
neue Funkgeräte. Die Kosten dafür liegen zwischen 600 und 1300
Euro pro Gerät.
Taktungen liegen sehr nahe an den Gehirnfrequenzen (17,6 Hz) und
Muskelfrequenzen (z.B. 1 Hz was dem Herzmuskel entspricht) –
damit sind gesundheitliche Beeinträchtigungen und Schäden bei den
Anwendern und Anwohnern zu erwarten.
Bisherige Studien aus England weisen Gefahren für Nutzer und
Anwohner nach. 176 Polizeibeamte haben im Januar 2010
Schadensersatzansprüche bei Ihrem Arbeitgeber angemeldet und
bereiten juristische Schritte vor.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GDP Konrad Freiberg
hat schon 2003 vor den biologischen Risiken der Tetra Technik
gewarnt.
Das Bundesamt für Strahlenschutz räumt in einer Studie im Dez 2008
ein, dass bisher noch keine entwarnenden Studien vorhanden ist und
sieht Forschungsbedarf innerhalb der nächsten 5 Jahre.
Die Universität Wuppertal hat 1999 Schäden an Nadelbäumen durch
Tetra nachgewiesen
Das Tetrasystem ist im Katastrophenfall ungeeignet:
hoher Stromverbrauch, daher nur eingeschränkt notstromfähig
abhängig von Richtfunkstrecken
abhängig von zentralem Steuerungsserver
kein Autarkiebetrieb einzelner Stationen möglich
nur ein Netz für alle Einsatzkräfte
starre Gruppenbildung
hohe Verschlüsselung macht Kommunikation mit anderen
Gruppen und Amateurfunker unmöglich
Bei digitalem Funk gibt es nur zwei Betriebszustände: geht oder
geht nicht. Bei analogem Funk, kann ein geübter Funker auch
schwache Funksprüche noch hören. Dort gibt es allen
Betriebszustände zwischen gut und nicht mehr hörbar.
der Betrieb des Netzes wurde an eine private Firma,
Alcatel-Lucent Digitalfunk Betriebsgesellschaft mbH, übergeben
Berichte aus den Niederlanden und anderen Ländern, die bereits seit
einigen Jahren TETRA nutzen, bestätigen diese Mängel im praktischen
Einsatz-Alltag. Daher greifen viele wieder auf den analogen Funk
zurück. Auch ist in den Berichten von Toten unter den Einsatzkräften
die Rede, die aufgrund mangelnder Funkversorgung durch TETRA
wichtige Funksprüche nicht erreicht haben und dadurch zu Tode
gekommen sind.
Modernere Techniken mit höherer Leistungsfähigkeit z. B. TETRA 2000
und DMR werden mittlerweile, obwohl es Deutsche Entwicklungen sind,
von chinesischen Firmen angeboten. Deutschland als
Hochtechnologieland ist wieder einmal dabei den Anschluss an die
Weltspitze zu verpassen und überlässt anderen den Gewinn und die
Arbeitsplätze.
Lt . Bundesamt für Strahlenschutz lag die Elektrosensibilität der
Bevölkerung im Jahre 2003 schon bei ca. 6 %. Das sind ca. 4,8 Mio
Menschen allein in Deutschland und übersteigt damit die Zahl der
Diabetiker. Durch die zunehmende Belastung steigt die Zahl der
Betroffenen permanent an. Mit einer flächendeckenden Einführung von
Tetra gibt es bald keine Überlebensmöglichkeit für elektrosensible
Menschen mehr. Elektrosensibilität kann jeden treffen und endet
ohne funkarme Rückzugsgebiete meist tödlich.
Weiter Internetlinks:
http://www.lebenswertes-wiesenfelden.de ;
http://www.diagnose-funk.orghttp://www.der-mast-muss-weg.de ;
http://www.kompetenzinitiative.org ;
http://www.ulrichweiner.de;Ausschuss sperrt Geld
Milliarden-Debakel beim Digitalfunk der Polizei(80)
Von Martin Lutz 25. Februar 2010, 09:30 Uhr
Die bundesweite Einführung des Digitalfunks für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste wird sich
nach Recherchen von WELT ONLINE um mindestens drei Jahre verzögern und viel teurer werden
als geplant. Insgesamt werden die Kosten auf rund zehn Milliarden Euro
Im Vertrauen sagt ein Landesinnenminister: „Es ist ganz schlimm.“ Zitiert werden will er aber nur
mit den Worten: „Es geht voran“. Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte sehen das anders.
Mitten im digitalen Zeitalter arbeiten sie immer noch mit einer Steinzeit-Technik. Ihr Analogfunk ist
veraltet, störanfällig und nicht abhörsicher. Als „öffentlicher Rundfunk“ wird er deshalb von den
Beamten verspottet. Jeder halbwegs clevere Kriminelle kann dank preisgünstiger Radio-Scanner aus
einem Technikmarkt mithören, wenn im Äther nach ihm gefahndet wird. Deshalb soll sogar mancher
Verbrecher schon entwischt sein.
Digitalfunk hieße die Lösung. Doch der Haushaltsausschuss des Bundestags hat rund 488 Millionen
Euro für eine der größten Modernisierungs- und Investitionsvorhaben in die innere Sicherheit
gesperrt. Eigentlich wollten die Parlamentarier heute beraten, ob sie das Geld freigeben können. Nun
setzten sie das Thema wegen „ungeklärter Fragen“ von der Tagesordnung ab.
Die Kosten laufen aus dem Ruder
Bereits seit 16 Jahren wird geplant. Auf dem Projekt scheint aber kein Segen zu liegen, gerade in
jüngster Zeit läuft einiges schief. Allerdings versteht es die Politik in der Hauptstadt Berlin, die
desaströse Entwicklung geschickt zu verbergen. Man sei „endlich auf der Zielgeraden“, hatte
Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) im Mai vorigen Jahres angekündigt. Das hörte sich so an,
als ob auf einer langen Wegstrecke nur noch wenige Meter zurückgelegt werden müssten.
Schäuble hat längst das Ressort gewechselt, nun plagt Nachfolger Thomas de Maizière (CDU) das
Drama Digitalfunk: Was beide Minister der Öffentlichkeit vorenthalten haben: Die Kosten – anfangs
planten der Bund und Länder mit einem hohen einstelligen Milliardenbetrag – laufen völlig aus dem
Ruder. Mittlerweile hat sich die Gesamtsumme auf rund zehn Milliarden Euro erhöht. Allein der
Bund muss gegenüber früheren Ansätzen bereits eine Kostensteigerung von derzeit gut 40 Prozent
auf mindestens 3,6 Milliarden Euro verkraften.
Der Bundesrechnungshof ist ebenfalls alarmiert. Weil er ein Fiasko für die Steuerzahler befürchtet,
wurde Minister de Maizière dringend empfohlen, einen externen Finanzcontroller einzusetzen. Der
Ressortchef, so heißt es in seinem Haus, will der Forderung nachkommen. Weitere Verzögerungen
sind damit unvermeidlich. Und wie stets bei solchen Großprojekten gilt, dass Zeitverlust sehr teuer
bezahlt werden muss.
Erst sollte der Digitalfunk zur Fußball-WM 2006 starten, dann wurde das Jahr 2010 ins Auge
gefasst. Nun peilt der Bund den republikweiten Netzaufbau für 2012 an, aber Bayern als größtes
Flächenland hält das für illusorisch. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte WELT ONLINE,
dass das Netz erst „Im Jahr 2013 flächendeckend genutzt werden kann“. Und schon das sei „eine
Herkulesaufgabe“. Fachleute gehen eher vom Jahr 2014 aus – das wären exakt zwei Jahrzehnte nach
dem ersten Beschluss der Innenministerkonferenz von Bund und Ländern zum Digitalfunk.
Großbritannien, Belgien, Estland, Finnland, Island, die Niederlande sowie Ungarn verfügen längst
über entsprechende Hightech-Netze. Neun weitere europäische Staaten bauen derzeit den
Digitalfunk auf, und selbst unter diesen Nachzüglern steht die Bundesrepublik keineswegs an der
Spitze. Das Land der Ingenieure, Erfinder und Innovationspreise droht sich wieder einmal zu
blamieren – Transrapid, Maut oder Galileo-Satellitennavigationssystem lassen grüßen.
Aus der Verzögerung ziehen manche Vorteile. Dazu zählt die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Sie
nutzt die Unzulänglichkeiten des Analogfunks, um ihre Mitglieder fester an sich zu binden. Die
Arbeitnehmervertretung hat kurzerhand 68.000 GdP-Handys an Kollegen verschenkt. Damit können
diese kostenlos alle Polizeidienststellen anwählen. Motto der Aktion: „Telefonieren bis der
Digitalfunk kommt.“ Die gewerkschaftliche Initiative kommt glänzend an und kaschiert staatliches
Versagen.
„Viele Polizisten haben ein solches Handy dabei. Nur so können sie ihrer Arbeit nachgehen“, sagt
Fritz Ackermann, GdP-Chef in Aschaffenburg. Der 53-jährige Polizeibeamte erklärt, bei der
analogen Technik würden „komplette Landstriche im Funklöchern versacken“. In manchem
Mittelgebirge sieht es duster aus. Der Digitalfunk soll hingegen überall funktionieren, auch im
bayrischen Wald, auf der Zugspitze oder der Insel Sylt.
Geplant wird das weltweit größte Digitalfunknetz, das für 500.000 Teilnehmer ausgelegt ist.
Bundespolizei, BKA, Länderpolizeien, Feuerwehr, Rettungsdienste, Zoll, Verfassungsschutzämter
sowie das THW sollen statt der unterschiedlichen analogen Funknetze künftig erstmals ein
einheitliches Tetra-Netz („Terrestrial Trunked Radio“) nutzen. Das Gespräch baut sich schnell auf,
das bisher übliche Rauschen entfällt und problemlos können Gruppen mit mehreren Hundert
Teilnehmern zusammengeschaltet werden. Die Einsätze der Sicherheitskräfte ließen sich so
wesentlich effizienter steuern.
Allerdings gilt die Tetra-Technik der ersten Generation wegen jahrelanger Verzögerungen in
Fachkreisen bereits als veraltet. Kartenausschnitte und Fingerabdrücke können damit nicht
übermittelt werden. Erst durch eine kostspielige Aufrüstung auf „Tetra 2“ wäre es möglich, etwa
Fahndungsfotos gestochen scharf zu übermitteln. Doch von dem Update der Technik will die Politik
derzeit nichts wissen, weil dadurch das Projekt noch viel teurer würde. Kritiker wenden denn auch
ein, jedes gewöhnliche iphone von Apple könne schon jetzt viel mehr. Allerdings brechen
Mobilfunknetz bei Katastrophen oder Terroranschlägen wegen Überlastung oft zusammen.
Das weltweit größte Netz
Als die Planungen für den Digitalfunk begannen, war an die schicken Internethandys noch nicht zu
denken. Damals war das vorgesehene System das Beste, was es auf der Welt gab. Doch dieser
Vorsprung schmolz Jahr für Jahr dahin, eine Folge des deutschen Föderalismus, an dem zahlreiche
Entscheider beteiligt sind. Nach wie vor gibt es Sonderwünsche, hinzu kommen Kompetenz- und
Kostenstreitigkeiten.
Das haben schon vier Bundesinnenminister – neben Maizìère und Schäuble auch Otto Schily (SPD)
und Manfred Kanther (CDU) – zu spüren bekommen. Das magere Ergebnis: Bundesweit funken
momentan lediglich München, Aachen und Stuttgart und sowie die Stadtstaaten Hamburg, Berlin
und Bremen digital. Bundesweit sind erst 672 der mindestens 4300 geplanten Antennenstandorte
installiert, lediglich 221 hängen am Netz.
Typisch deutsch: Das neue System ist republikweit noch gar nicht in Betrieb, aber es gibt dafür
bereits eine Behörde, um es zu regulieren. Im Berliner Stadtteil Wilmersdorf, Fehrbelliner Platz 3,
sitzen 152 Mitarbeiter der Bundesanstalt für den Digitalfunk in einem NS-Gebäude, das die
Reichsbaudirektion errichtet hatte. Die streng abgeschirmte Behörde mit einem Jahresetat von
üppigen 605 Millionen Euro untersteht Minister de Maizière. Bei seinem Ministerium müssen
Journalist detaillierte Auskunft von Anstaltsleiter Rolf Krost begehren.
Seine Behörde war 2007 mit dem ausdrücklichen Ziel ins Leben gerufen worden, bis spätestens
Ende 2010 ein digitales Sprech- und Datenfunksystem einzuführen und den Betrieb des
Gesamtnetzes sicherzustellen. Mehrfach hatte Krost in Fachzeitschriften erklärt, der vorgesehene
Funk stehe „ante portas“, „Darauf wette ich“ oder „Alles im grünen Bereich“. Tatsächlich steht die
Ampel auf Rot.
Das Innenministerium hat dem Haushaltsausschuss des Bundestags einen Sachsstandsbericht mit
Datum vom 6. Januar vorgelegt, worin unumwunden ein „immenses Kostenrisiko“ zugegeben wird.
Am 25. Januar schließlich stand de Maizières rechte Hand, Staatssekretär Klaus-Dieter Fritsche, den
Haushältern Rede und Antwort. Laut dem Gesprächsprotokoll, das dieser Zeitung vorliegt, sagte er,
es gebe „nicht messbare Risiken“. Zugleich bereitete er die Parlamentarier auf ein neues Debakel
vor.
Fritsche zufolge sind mittlerweile aus Sicherheitsgründen zwei Netzbetreiber für den Digitalfunk
erforderlich. Bislang sollte der französische Kommunikationskonzern Alcatel-Lucent, der in einem
europaweiten Verfahren bereits ausgewählt worden war, allein die Regie führen. Nun soll ein
zweites Unternehmen den sichheitsrelvanten Bereich übernehmen. An Alcatel könnten sich, so wird
spekuliert, die für ihre Spionagetätigkeit bekannten Chinesen beteiligen. Dann, so befürchten
manche Parlamentarier, wäre auch der Digitalfunk so etwas wie ein öffentlicher Rundfunk –
jedenfalls für die Nachrichtendienste der Volksrepublik.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... lfunk-der-Polizei.html
Absage an den PolizeifunkOrtschaftsrat Gersbach mag sich mit BOS-Funkmast auf dem Mettlenkopf nicht anfreunden.
GERSBACH (klab). Es bleibt dabei, die Mitglieder des Gersbacher Ortschaftsrats bekräftigten am
Freitagabend noch einmal ihr grundsätzliches Nein zur Errichtung eines BOS-Digitalfunkmastes auf
dem Mettlenkopf. Dieser ist in erster Linie gedacht, die digitale Versorgung des Wehratales sowie
die Umgebung von Hasel mit dem neuen Tetra-Funknetz zu versorgen, was ausschließlich für die
Rettungskräfte gedacht ist.
Im September vergangenen Jahres hatte sich das Ratsgremium, wie Ortsvorsteher Christian Walter
berichtete, schon einmal mit dem Bauantrag für einen neuen Sendemast befasst. Der Antrag wurde
damals mit sieben Stimmen – bei einer Enthaltung – vom Ortschaftsrat abgelehnt. An dieser
Einschätzung hat sich auch nach der im März in Schopfheim durchgeführten Infoveranstaltung der
Stadt nichts geändert.
Ihre Ablehnung gegen das Vorhaben begründete Sabine Greiner einerseits mit dem
Landschaftsschutzgebiet, auf dem der BOS-Funkmast errichtet werden soll. Gleichzeitig verwies die
aktive Rot-Kreuz-Ausbilderin auf die teuren Funkgeräte, die man beim DRK bereits angeschafft
habe - und die mit Einführung des Tetrafunks schon wieder überholt wären. Außerdem befürchtet
die Ratsvertreterin mögliche gesundheitlichen Risiken, die bei BOS nicht mit absoluter Sicherheit
ausgeschlossen werden können.
Ähnlich äußerten sich auch die Ratsvertreter Manfred Deiss und Ernst Mulflur. "Die Risiken für die
Gesundheit konnten" – aus ihrer Sicht – "beim Expertengespräch in Schopfheim nicht eindeutig
widerlegt werden". Auch sie blieben bei ihrem uneingeschränkten Nein. Ortsvorsteher Christian
Walter, der ebenfalls mit Nein stimmte, machte jedoch deutlich, die Ablehnung richte sich nicht
gegen den geplanten "Behördenfunk". Jetzt liege die Entscheidung beim Gemeinderat, der sich am
Montag mit diesem Thema beschäftigen wird, so Walter.
http://www.badische-zeitung.de/loerrach ... 28430.htmlKlares Nein-Signal zum Funkmast
Ortschaftsrat lehnt einen Funkmast auf dem Hohe Flum einstimmig ab / Besorgte Bürger melden
sich in der Sitzung zu Wort. Nein zu „strahlenden“ Aussichten auf dem Hohe Flum sagt der
Ortschaftsrat Wiechs. Die Sorge um die Natur und das Landschaftsbild ist eines der Argumente,
weshalb die Vertreter des Dinkelbergdorfs den Bau eines Mastes für den Behördenfunk ablehnt.
Foto: Archivfoto: Schubert
WIECHS. Keinen Funken Verständnis hat der Ortschaftsrat für die Idee, auf dem Hohe Flum einen
Mast für den umstrittenen Behördenfunk Tetra zu bauen. Das Gremium sendet stattdessen ein
eindeutiges Signal nach Schopfheim und Stuttgart: Einhellig ist der Antrag abgelehnt. Begründung:
Sorge ums Landschaftsbild und die Gesundheit.
Nicht im mindesten empfänglich ist der Ortschaftsrat für die Pläne, einen rund 40 Meter hohen
Funkmast für den neuen Behördenfunk mit Tetra-Technik auf exponierter Lage auf dem Hohe Flum
zu bauen. Auch nach der "Informationsveranstaltung" kürzlich in der Stadthalle (wir berichteten)
hat das Gremium massive Bedenken. Am Mittwoch lehnten daher die Räte den Bauantrag ab –
einstimmig. Allerdings: Dieser Beschluss ist – darauf wies Ortsvorsteher Ino Hodapp hin – lediglich
eine Empfehlung. Rechtlich verbindliche Beschlüsse kann nur der Stadtrat treffen, vermutlich wird
das Thema kurz vor den Sommerferien im Schopfheimer Rathaus auf der Tagesordnung stehen.
Zuvor wird sich auch der Ortschafstrat Gersbach äußern, auch hier ist bekanntlich ein Standort
geplant.
Hodapps Erklärung war vor allem an die rund ein Dutzend Bürger gerichtet, die wegen des Themas
zur Sitzung gekommen waren. Vor und auch nach der Debatte meldeten sich diese zu Wort. Die
Liste der Ängste ist lang, reicht von der Sorge ums Landschaftsbild und das Naherhohungsgebiet
Hohe Flum, über mögliche negative Auswirkungen auf den Wert von Immobilien, bis hin zur ganz
konkreten Furcht vor den gesundheitlichen Auswirkungen der Strahlen. Diese sehen vor allem
Vertreter der "Bürgerinitiative für ein funkfreies Wiesental" als bewiesen. Einige waren ebenfalls in
der Sitzung zugegen und kritisierten auch nochmals die Ausführungen der Behördenvertreter an
der Infoveranstaltung in der Stadthalle. Diese sei nicht ausgewogen gewesen bei einem Verhältnis
von sechs Fürsprechern der Technik und nur zwei Skeptikern.
Mikrowellen generell seien gefährlich, die Tetra-Technik aber sende auf einer Frequenz ähnlich der
von Herz und Muskulatur. "Die Wiechser Bürger sollten kämpfen, dass so ein Funkturm nicht
herkommt", so der eindringliche Appell. Die Menschen würden "extremst bestrahlt", die Belastung
sei schon mit Blick auf die vielen Mobilfunkmasten und die Hochspannungsleitungen hoch, Tetra
aber sei "das I-Tüpfelchen". Auch ein Bürger aus Fröhnd war zugegen und erzählte, dass die
Behördenvertreter in der Fröhnder Gemeinderatssitzung gelogen hätten, da etwa die Aussage fiel,
dass Tetra nicht ständig Signale aussenden würde – was aber bekanntlich der Fall ist.
Auch Ortsvorsteher Ino Hodapp fand die Informationsveranstaltung nicht gerade gelungen. Die
extrem techniklastigen Ausführungen hätten eher zusätzlich verwirrt. Für Rätin Bärbel Hagist steht
der Gesundheitsaspekt im Vordergrund. Sie sagt Nein zu einer "zwangsbestrahlten Bevölkerung".
Die Behörden sollten den alten analogen Funk so lange nutzen, "bis etwas Besseres da ist". Ihr
Ratskollege Kai Horschig wies allerdings darauf hin, dass der alte Funk durchaus mit Problemen
behaftet sei. Er warnte vor genereller "Angstmache" bei neuen Techniken. Allerdings finde er auch,
dass ein solcher Turm nicht auf den Hohe Flum passe, zudem vermisse er Alternativüberlegungen.
Günther Roschig fühlt sich nach der Debatte in der Stadthalle eher verunsichert als informiert. Aber
bei einer Verschandelung der Landschaft mache er auf keinen Fall mit. Tina Kiefer fürchtet wie
Hagist eine Gesundheitsgefährdung, so ein Turm in einem Naherholungsgebiet wäre "eine
Schande". Schade indes sei, dass sich nur wenige Bürger für dieses Thema interessieren. Ino
Hodapp hofft, dass sich der Stadtrat dem Wiechser Nein anschließt. Falls nicht, würde er den
Vorschlag machen, zumindest den Standort Richtung Heidegräber zu verlagern.
Autor: André Hönig
http://www.badische-zeitung.de/schopfhe ... 07236.htmlOriginal-URL des Artikels:
http://www.golem.de/0208/21066.htmlVeröffentlicht: 02.08.2002 17:54
Polizeigewerkschaft besorgt über neuen Digitalfunk TETRAMeldungen aus England sorgen für Verunsicherung bei der Polizei
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat Bedenken gegen die geplante flächendeckende Einführung
des TETRA-Digitalfunks für die Polizei geäußert. Vor der Einführung müsste eine eingehende
Prüfung möglicher gesundheitsgefährdender Einflüsse dieser Technik auf die Nutzer vorgenommen
werden: Anzeichen auf Gesundheitsrisiken hätten sich beim Einsatz in Großbritannien gezeigt.
Konrad Freiberg, GdP-Bundesvorsitzender dazu: "Nach den der GdP von ihrer englischen
Partnerorganisation 'Police Federation of England and Wales' zur Verfügung gestellten
Informationen wird zunehmend wahrscheinlicher, dass das in England bereits eingeführte - auf
dem TETRA-System (TErrestrial Trunked RAdio) basierende - digitale Bündelfunk-System
gesundheitliche Risiken beinhaltet. Unserer Sorge um die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen,
die bereits in einem Pilotprojekt in Aachen mit einem solchen System arbeiten, muss Rechnung
getragen werden." Eine sofortige Prüfung möglicher Gesundheitsrisiken sei unerlässlich, so
Freiberg. Der Dienstherr müsse seiner Fürsorgepflicht gegenüber den Beamten umgehend
nachkommen.
Ausgelöst wurde die Sorge durch Berichte und Leserbriefe im monatlichen Magazin "Police" der
britischen Polizeigewerkschaft "Police Federation of England and Wales". Dort tauchten Ende 2001
kritische Berichte über Funkstrahlung durch die TETRA-Funkgeräte auf, gefolgt von Meldungen von
Polizeibeamten in Lancashire und North Yorkshire, die mit den neuen Funkgeräten arbeiten und
über Gesundheitsschäden wie etwa Hautausschlag, Konzentrationsschwäche und Schlafstörungen
klagen. TETRA soll - im Gegensatz zum technisch komplett unterschiedlichen Konkurrenten
Tetrapol - mit pulsierender Strahlung und mit höherer Sendeleistung als herkömmliche
Mobiltelefone arbeiten, und sich ferner in einem ähnlichen Frequenzbereich wie die menschlichen
Hirnwellen bewegen.
John R. Harrison, der medizinische Polizei-Berater von Sussex, Leiter der DERA Radiological
Protection Services (DRPS) und zudem Medical Director des National Radiological Protection Board
(NRPB), zeigte sich in einem Leserbrief an das Police-Magazin an den geschilderten
gesundheitlichen Problemen sehr interessiert, warnte jedoch vor übertriebener Aufregung. Die von
der nationalen Strahlenschutzorganisation NRPB (National Radiological Protection Board)
durchgeführten Studien hätten ergeben, dass die Bestrahlung mit der niedrigstufigen
nichtionisierenden Airwave/TETRA-Strahlung bei normaler Nutzung unter den Vorgaben der NPRB
liegen würde. Sollte TETRA unsicher sein, würden er und die NRPB nicht zögern, dies auch
öffentlich kundzutun.
In Deutschland liefen (Berlin-Brandenburg) oder laufen (Aachen) bereits erste TETRA-Versuche.
Noch in diesem Jahr soll der bundesweite Einsatz für Deutschland beschlossen werden, damit
dieses bereits vor der Fußballweltmeisterschaft 2006 bereitsteht. Der besorgte GdPBundesvorsitzende
Freiberg dazu: "Wir halten die schnellstmögliche Einführung eines digitalen
Sprech- und Datenfunksystems für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben für
dringend notwendig. Doch die Gesundheit der Polizeibeamten geht dem vor."
© 2007 by Golem.de
Telegraph.co.uk
1. Januar 2010
Polizeibeamte führen Klage wegen „Strahlungsschäden"Polizeibeamte wollen gegen ihren eigenen Arbeitgeber klagen wegen einer Serie von
Krankheiten, die sie ihrem auf der Patrouille benützten Funksystem zuschreiben.
Von Nigel Bunyan
Die Polizeitruppe von Lancashire war die erste in Grossbritannien, die das Airwave-Funksystem
ausprobierte. Dieses sollte den Sicherheitskräften, den Notfalldiensten und dem Militär mehr Reichweite
und Kapazität geben. Neun Jahre nach seiner Einführung behaupten viele Beamte, die
Strahlungsemissionen des Funksystems seien schuld, dass sie an Beschwerden wie Übelkeit, Kopf- und
Magenschmerzen sowie Hautausschlägen leiden.
Die örtliche Zweigstelle des Polizistenverbandes hat 176 Einzelklagen aufgezeichnet. Jetzt suchen höhere
Beamte der Polizeibehörde juristischen Rat, wie sie damit umgehen sollen. Sie haben bereits das Budget
angepasst, um „im Haftungsfall Schadenersatzsansprüche wegen Airwave" abdecken zu können.
Kritiker des Funksystems sagen, dessen Lieferanten - Motorola als Lieferantin der Mobilteile und O2 als
Netzbetreiberin - hätten Massnahmen ergriffen, um „Audio-Anomalien" zu verhindern.
Die Direktion für Arbeitsschutz hat die Kontroverse untersucht. Sie erklärt, es gebe keinen
Zusammenhang zwischen der Funkstrahlung und den berichteten Beschwerden.
Die Polizeibeamten von Lancashire begannen das System im Jahre 2001 zu benutzen. Seither hat die
Regierung 2.9 Milliarden £ eingesetzt, um das System bei allen Polizeikräften in England, Schottland und
Wales einzuführen. John O'Reilly, Vorsitzender der Polizeibehörde von Lancashire sagte: „Als wir das
System bekamen, hatten wir alle möglichen Probleme samt Kommunikationsausfällen, und es waren nicht
alle Teile der Grafschaft erreichbar. Aber im Laufe der Zeit wurden die meisten oder sogar alle Probleme
durch die verbesserte Technologie ausgebügelt."
Ein Sprecher der Polizeibehörde von Lancashire sagte: „Wir haben eine Anzahl von
Schadenersatzansprüchen wegen Gesundheitsschäden erhalten, die angeblich durch die Benutzung der
mobilen Kommunikationsausrüstung der Polizei verursacht worden sind. Das Verfahren läuft; über den
Ausgang der Schadenersatzklagen ist noch nichts bekannt."
http://www.telegraph.co.uk/health/healt ... uries.htmlKommentar der Bürgerwelle Schweiz
Das Airwave-Funksystem der britischen Polizei ist das mit gepulster Strahlung arbeitende TETRA-System.
Schon kurz nach der Einführung des Systems in Grossbritannien waren seitens der Polizei Klagen über
Beschwerden laut geworden. Die deutsche Polizeigewerkschaft berichtete damals, Polizeibeamte in
Lancashire und North Yorkshire, die mit den neuen Funkgeräten arbeiteten, hätten sich über
Gesundheitsschäden beklagt. In einem Leserbrief in der Mitarbeiterzeitung der Polizei vom März 2002
habe ein Polizist kritisiert, es sei ihm „unbegreiflich", dass Polizeibeamte nach wie vor mit TETRAFunkgeräten
arbeiten müssten, obwohl zahlreiche Krankheitsfälle aufgetreten seien, die „direkt auf TETRA
zurückzuführen sind". So seien ihm selbst einige Fälle von Hautreizungen, Schlaflosigkeit, Migräne,
Depressionen, Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen bekannt. Trotzdem wurde das TETRAFunksystem
in ganz Grossbritannien ausgebaut, und zur Zeit ist TETRA auch in Deutschland im Aufbau
begriffen.
In der Schweiz wird das mit ungepulster Strahlung sendende Tetrapol-System eingeführt. Es wird hier
„Polycom" genannt. Über gesundheitliche Beschwerden verlautete unseres Wissens noch nichts. Der
Bürgerwelle Schweiz ist eine Polizeibeamtin bekannt, die angibt, im Streifenwagen aufgrund des Polycom-
Funksystems jeweils unter Beschwerden zu leiden.
http://www.buergerwelle-schweiz.org01.01.10