Der Beitrag ist zwar schon etwas älter, aber interessant.
Von der Seite: http://www.inforiot.de/artikel/geheimdi ... ch-benutzt kopiert und zitiert.
"Bürgermeister suspendiert
V-Mann erhebt schwere Vorwürfe gegen das Landeskriminalamt
(MAZ) BRANDENBURG/HAVEL Wegen angeblicher Verwicklung in eine versuchte Wahlmanipulation ist der Bürgermeister von Brandenburg/Havel, Norbert Langerwisch (SPD), gestern mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert worden. Dies geschehe zu dessen Schutz und dem der Verwaltung, hieß es aus dem Umfeld von Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann (CDU).
Der vermeintliche Drogenhändler und hochkarätige V-Mann des Landeskriminalamts (LKA), Dirk Rauch, hatte den Ex-Polizeichef der Havelstadt zuvor beschuldigt, von der vermeintlich versuchten Wahlmanipulation bei der Oberbürgermeisterwahl 2003 gewusst zu haben. Langerwisch, der damals gegen Tiemann kandidierte, bestreitet dies und erstattete am Sonntag Strafanzeige gegen Rauch.
Nach eigenen Angaben hatte Rauch auch seinen V-Mann-Führer mit Tarnnamen "Hotte" über die behaupteten Vorgänge in Brandenburg informiert. Zudem habe "Hotte" ihn zu Aufklärungszwecken zur Mitarbeit in einer Drogenbande aufgefordert, die vom LKA am 30. Juni 2004 ausgehoben wurde. Seither sitzt Rauch in Untersuchungshaft und fühlt sich vom LKA verraten und missbraucht.
Rauch wurde im Juli 2002 als V-Mann verpflichtet. Danach trug er zur Aufklärung zahlreicher schwerer Straftaten bei. Sein V-Mann-Führer lobte ihn als zuverlässig und gewissenhaft. Im Januar 2004 sei die Zusammenarbeit aber, so das Innenministerium, "unverzüglich eingestellt" worden, nachdem "Hinweise auf Unzuverlässigkeit" Rauchs vorlagen. "Das entspricht nicht der Wahrheit", kontert Rauchs Anwalt Veikko Bartel. Eine Beendigung der V-Mann-Tätigkeit sei Rauch nie mitgeteilt worden - schon gar nicht in der "erforderlichen schriftlichen Form unter Entbindung von jeglichen erteilten Aufträgen". Gegen eine ordentliche "Abschaltung" des V-Manns spricht der wiederholte SMS-Kontakt von "Hotte" mit Rauch noch in diesem Jahr. Am 9. Juni, drei Wochen vor Rauchs Festnahme, gratulierte "Hotte" so zum Geburtstag: "Zum heutigen Heldentag alles Gute aus der Landeshauptstadt. Hoffen, unser Bauprojekt in der Ferne ist bald beendet und können mit dir wieder was reißen.""
Desweiteren zitiert von der Seite : http://www.inforiot.de/artikel/wahlkamp ... vom-v-mann
"SPD-Politiker in Brandenburg/Havel ließ sich von LKA-Spitzel und mutmaßlichem Dealer unterstützen
(Tagesspiegel, Thorsten Metzner) Brandenburg/Havel - Das Land Brandenburg hat eine neue V-Mann-Affäre - und die gleichnamige Stadt einen handfesten Rathaus-Skandal: Der SPD-Kommunalpolitiker Norbert Langerwisch hat am Sonntag bestätigt, dass er im Wahlkampf um das Oberbürgermeisteramt vor einem Jahr von einer stadtbekannten Größe aus dem Drogen- und Rotlichtmilieu, dem Unternehmer Dirk R., unterstützt wurde - was er bislang bestritten hatte. "Ich war blauäugig. Ich ging davon aus, dass der Herr keine Straftaten begeht", sagte Langerwisch, der im November 2003 der CDU-Kandidatin Dietlind Tiemann unterlag und heute als Bürgermeister ihr Stellvertreter im Rathaus ist.
Aber die Verbindungen zwischen Langerwisch und Dirk R. reichen ein wenig weiter: R. war nach Tagesspiegel-Informationen von Juli 2002 bis Januar 2004 ein V-Mann des Landeskriminalamtes (LKA) - und es war dem Vernehmen nach Langerwisch, der ihn empfohlen hatte, als er noch Leiter der Abteilung für Zentrale Kriminalpolizeiliche Dienste des Polizeipräsidiums Potsdam war. Doch R. lief aus dem Ruder: Gegenwärtig sitzt er wegen Drogendelikten in Untersuchungshaft.
Die Beziehung zwischen beiden war ruchbar geworden, als nach der Stichwahl fürs Oberbürgermeisteramt während einer Razzia bei R. 1500 nachgedruckte Wahlzettel gefunden wurden. Zwar sollten diese nicht zur Wahlfälschung dienen, wie die Ermittlungen des LKA inzwischen ergeben haben. Kiezgröße R. hatte sie nach eigener Aussage mit Aufklebern "Norbert for President" versehen und verteilen wollen - als Wahlhilfe für Langerwisch. Warum die Aktion abgeblasen wurde, ist unklar.
Dennoch kämpft SPD-Bürgermeister Langerwisch jetzt um sein politisches Überleben, weil er nach der Beschlagnahmung der gefälschten Wahlzettel öffentlich bestritten hatte, von R. unterstützt worden zu sein. "Das war ein Fehler", sagt Langerwisch dazu nun. "R.′s Beitrag war nur gering." Er habe von diesem "nie Geld" für den Wahlkampf bekommen; R. habe nur einige Plakate geklebt und bei einer Veranstaltung geholfen. Deshalb sei er nach der OB-Wahl auch Gast bei einem Dankesessen gewesen, zu dem Langerwisch geladen hatte.
R. soll in den Vernehmungen auch ausgesagt haben, dass der Anstoß für die Wahlzettel ebenso wie für eine Bombendrohung gegen eine CDU-Wahlparty im Oktober 2003 aus dem Unterstützerkreis für Langerwisch gekommen sein soll. "Das ist abstrus", sagt Langerwisch dazu. Wegen dieser falschen Behauptungen habe er gegen R. jetzt Strafanzeige erstattet.
Halbwelt-Boss war Spitzel
Polit- und Polizeiskandal in Brandenburg an der Havel weitet sich aus
(MAZ) BRANDENBURG/H. Der Skandal um SPD-Wahlkampfhilfe aus der Halbwelt in Brandenburg an der Havel weitet sich aus. Der amtierende Bürgermeister Norbert Langerwisch und die im Juli bei einer Drogenrazzia verhaftete Milieugröße Dirk Rauch stehen sich näher als bislang von Langerwisch zugegeben. Das zumindest geht aus Aussagen hervor, die Rauch aus dem Gefängnis heraus gemacht hat.
Nach MAZ-Informationen warb SPD-Mann Langerwisch während seiner Amtszeit als Polizeichef den 41-Jährigen als V-Mann für das Landeskriminalamt. In dessen Diensten soll Rauch, der derzeit in der Justizvollzugsanstalt Wulkow sitzt, an der Aufklärung mehrerer schwerer Straftaten mitgewirkt haben. Als Gegenleistung soll die Behörde Rauch bei einem Schutzgeldstreit Rückendeckung gegeben haben.
Die Verbindung soll sich Langerwisch nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Focus" persönlich zu Nutze gemacht haben. So soll Rauch dem SPD-Oberbürgermeisterkandidaten bei der Kommunalwahl 2003 mit zum Teil kriminellen Mitteln Wahlkampfhilfe geleistet haben. Eine Vertrauensperson Langerwischs, der Kriminalkommissar Carsten E., hat laut "Focus" Rauch aufgetragen, eine Wahlkampfveranstaltung der CDU mit einer fingierten Bombendrohung zu stören. Außerdem habe E. den an einer Druckfirma beteiligten Rauch angehalten, 1500 Wahlscheine nachdrucken zu lassen. Diese sollten im Falle einer Niederlage Langerwischs in Umlauf gebracht werden, damit die Wahl anfechtbar sei, so "Focus".
Langerwisch und Carsten E. bestreiten jede Beteiligung und jedes Wissen darum. Langerwisch erstattete gestern gegen Rauch Anzeige wegen Verleumdung. Der Bürgermeister befindet sich allerdings in dem Dilemma, über sein Verhältnis zu Rauch nicht reden zu dürfen, weil er Dienstgeheimnisse preisgeben müsste. Carsten E. sagte der MAZ, er gebe sein "Ehrenwort, dass ich keine strafbare Handlung in Auftrag gegeben habe". Allerdings besteht kein Zweifel, dass Rauch im Kommunalwahlkampf 2003 Plakate für Langerwisch klebte und bei Wahlveranstaltungen aushalf. Als Dank lud ihn der SPD-Kandidat nach gescheiterter Wahl zu einer Feier ein.
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http://www.ziesar.de/meldungen/anzeigen.php?id=2793